Des ‚Roten Krebses‘ Abschiedsmahnung Gelehrsamkeit, Ironie und Systemkritik auf einem Brünner Grabepitaph des 17. Jahrhunderts.

Bd.9,Nr.2(2016)

Abstract
Der Beitrag beschäftigt sich mit einem bisher unbeachteten literarischen Denkmal des Deutschen in Brünn, das sich in der gotischen Hallenkirche St. Jakob befindet: das Grabepitaph des Ratsherrn Heinrich Nass (1649–1698), zu Lebzeiten Inhaber der Apotheke Zum roten Krebsen. Neben der Rekonstruktion der beschädigten gereimten Inschrift nimmt der Beitrag eine sprachliche und gattungsbezogene Einordnung vor, setzt die Bildsprache und Argumentationsmuster des Textes in Bezug zu verbreiteten Stilmerkmalen deutschsprachiger Barocklyrik und versucht eine Interpretation der von bürgerlicher Gelehrsamkeit, pointierter Ironie und spätbarockem Welttheater geprägten anonymen Verse. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Funktion des Metrumwechsels, des Codeswitchings sowie doppeldeutiger Sprecher/Text-Zuordnungen geschenkt. Abschließend erfolgen didaktische Überlegungen zur Verwendung des Grabepitaphs im Rahmen des (Brünner) Hochschulunterrichts Deutsch als Fremdsprache.

Schlagworte:
Brno; St. James; grave inscriptions; Baroque poetry; occasional poem; literature didactics; extra-universitary areas of learning; St. Jakob; Grabinschriften; Barocklyrik; Gelegenheitsgedicht; Literaturdidaktik; außerschulische Lernräume
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