Wiedergabe des Modalverbs sollen in den deutschen Dialekten Nordmährens.

Bd.6,Nr.1-2(2013)

Abstract
Gegenstand der Untersuchung ist die mundartliche Wiedergabe des Modalverbs sollen in den deutschen Mundarten Nordmährens. Als Quelle wurden die Fragebücher zur Erstellung des Sprachatlasses der deutschen historischen Dialekte in der Tschechischen Republik herangezogen. Von dem Paradigma des untersuchten Verbs wurden folgende Wortformen berücksichtigt: 1. und 3. Pers. Sg. Indik. Präs. und 3. Pers. Plur. Indik. Präs. sowie der Konjunktiv Präteritum in der 2. und 3. Pers. Sg. Anhand des festgestellten räumlich verteilten Formenbestandes kann der untersuchte Sprachraum in drei Teilgebiete unterteilt werden: Östlicher Teil (Neu-Titschein, Troppau, Fulnek, Odrau usw.), Nordwestlicher Teil (Freudenthal, Jägerndorf usw.) und Westlicher Teil (Römerstadt, Mährisch Schönberg usw.). Beim Vergleich der beschriebenen Formenvielfalt mit dem entsprechenden Formenbestand des unmittelbar angrenzenden Schönhengsts fällt auf, dass die in Nordmähren eher isoliert vorkommenden e-Formen bzw. Formen mit anlautendem postalveolaren Spiranten im Schönhengst relativ weit verbreitet sind. Beim Vergleich mit der frnhd. Geschäftssprache in Mähren kann trotz aller Unterschiede eine gemeinsame Tendenz beobachtet werden. Die s-Schreibung im Anlaut nimmt in nördlicher Richtung zu, bis sie in Nordmähren zur einzigen Variante wird.

Schlagworte:
language atlas; questionnaires; modal verb sollen; verbal word forms; dialect variants; territorial distribution of dialectal variants; Sprachatlas; Fragebücher; Modalverb sollen; verbale Wortformen; mundartliche Varianten; territoriale Verteilung der mundartlichen Varianten
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